Hilfe bei Leukämie und Krebs Marburg e.V.

Aktuelle Informationen (Vorträge, Mitgliederversammlung usw.) der Hilfe bei Leukämie und Krebs Marburg e.V. Bitte besuchen Sie auch unsere Hauptseite: http://www.hlk-marburg.de

26.5.06

Neue Marburger Zeitung vom 12.02.2003

Hilfe bei Leukämie und Krebs

Verein reicht Spenden an die Uni-Klinik weiter
12.02.2003

Von Nadja Schwarzwäller
Tel.: (0 64 21) 16 99 90
E-Mail:redaktion.mnz@mail.mittelhessen.de

Marburg.. Seit 1998 gibt es in Marburg den Verein "Hilfe bei Leukämie und Krebs". Er erhält Unterstützung von vielen Seiten. So fiel ihm zum Beispiel der Erlös des traditionellen Benefiz-Konzerts des Kammerorchesters des Bundeswehr-Musikkorps zu: 8900 Euro hatten die musizierenden Soldaten mit ihrem Konzert in Marburg eingenommen. Mit diesem Geld unterstützt der Verein wiederum das Klinikum der Marburger Philipps-Universität.
Auch mit Hilfe der Spende des Bundeswehrorchesters will der Verein eine Psychoonkologenstelle am Marburger Klinikum für Hämatologie, Onkologie und Immunologie einrichten (Hämatologie: Lehre vom Blut; Onkologie: Lehre von den Geschwulstkrankheiten; Immunologie: Lehre von den körpereigenen Abwehrkräften). Dass der Verein die Universitätsklinik unterstützt, erklärt sich durch seine Gründung: Krebspatienten und deren Angehörige, aber auch Ärzte und Pflegepersonal taten sich vor fünf Jahren mit dem Ziel zusammen, "die Persönlichkeit und Selbstbestimmung krebskranker Menschen und ihrer Angehörigen zu stärken", wie es in der Vereinsbroschüre heißt. Außerdem, erklärt Dr. Beatrix Wissel vom Vereinsvorstand, sei die Klinik eine zentrale Anlaufstelle für viele Patienten in der Umgebung.

Aber auch wenn man gewissermaßen "auf die Klinik zugeschnitten" sei, arbeite man unabhängig, so die Naturwissenschaftlerin, die durch ihren Job im onkologischen Außendienst eines Biotec-Unternehmens zum Verein stieß. Acht Vorstandsmitglieder und insgesamt rund hundert Mitglieder engagieren sich in der "Hilfe bei Leukämie und Krebs".

Der Verein stellt Informationsmaterial zur Verfügung, organisiert Seminare und hilft Kontakte zu anderen Betroffenen oder Institutionen zu knüpfen. Neben der Öffentlichkeitsarbeit sind es aber auch ganz praktische Dinge, die den Patienten und Angehörigen helfen sollen. Zum Beispiel die Anschaffung von Fahrrädern für Patienten oder die ansprechende Gestaltung von Klinikräumen.

Nach den Umbaumaßnahmen auf den Lahnbergen soll auf der onkologischen Station ein "Patientenwohnzimmer" entstehen, "damit sich die Patienten mit ihren Angehörigen auch einmal außerhalb ihres Zimmers in einer neutralen Umgebung treffen können", so Beatrix Wissel.

Die Psychoonkologenstelle, die mit der Bundeswehr-Spende mit finanziert werden soll, liegt dem Verein besonders am Herzen: Dr. Wissel verwies darauf, dass die Diagnose einer Krebserkrankung für die Betroffenen zumeist einen erheblichen Schock bedeutet. Auch im Laufe der Behandlung könnten schwere psychische Belastungen auftreten. Angesichts dessen seien die langen Wartezeiten bei niedergelassenen Psychologen, die sich dann noch nicht einmal mit der speziellen Problematik auskennen, unzumutbar.

Deshalb müsse jemand vor Ort Hilfe und Unterstützung leisten. Wie genau die Stelle finanziert und ausgefüllt werden soll, wird momentan noch diskutiert, da die einmalige Spende gerade einmal die Hälfte einer halben Stelle abdecken würde. "Sinnvoll wäre eine Konzeption auf mehrere Jahre" erklärt Beatrix Wissel.