Experte: Ältere Krebspatienten erhalten weniger moderne Therapien
Marburg. Das Alter darf nicht das Kriterium dafür sein, welche Therapie ein Patient erhält, fordern Mediziner. Am Sonntag diskutieren im Audimax Experten über das Thema Krebs im Alter.
von Anna Ntemiris
Die Öffentlichkeit ist entsetzt, wenn attraktive, junge Frauen Brustkrebs haben. Die Schicksalsschläge von Kylie Minogue und Anastacia bewegten zuletzt nicht nur die Fans der Musikstars.
Wenn aber die Oma von nebenan Krebs hat, dann wird darüber pikiert geschwiegen, sagt Hilde Schulte, Bundesvorsitzende des Verbandes „Frauenselbsthilfe nach Krebs“. Sie meint: Den alten Krebspatienten wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt“.
Dr. Beatrix Wissel vom Verein „Hilfe bei Leukämie und Kebs“ bestätigt: „Ein junger Krebspatient löst mehr Betroffenheit aus“. Dabei ist aufgrund der demografischen Entwicklung abzusehen, dass es immer mehr ältere Krebspatienten geben wird – es sei denn, die Forschung kann die Krankheit eines Tages stoppen.
Die Biologin Wissel und die Ärztin Rudolph gehören zu den Organisatoren des Tags der Gesundheitsforschung, der in Marburg vom Krebszentrum der Philipps-Universität (Comprehensive Cancer Center) veranstaltet wird.
Neben zahlreichen Vorträgen zum Thema Krebs und der Präsentation von Forschungsergebnissen findet im Audimax, Hörsaalgebäude, von 12 bis 13.30 Uhr in Kooperation mit der OP eine Podiumsdiskussion zur Frage „Werden ältere Krebspatienten angemessen behandelt?“ statt.
Von 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr finden im Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, zahlreiche weitere Vorträge zum Thema Krebs statt. Für Fragen der Besucher ist nach den Vorträgen sowie zum Abschluss des Gesundheitstages Zeit vorgesehen: 19 Spezialisten stellen sich den Fragen von Patienten und Betroffenen.
Oberhessische Presse
Tag der Gesundheitsforschung
Hauptseite der Hilfe
bei Leukämie und Krebs Marburg e.V.
Labels: Oberhessische Presse, Tag der Gesundheitsforschung